Frostiger Aufstieg zum Hambacher Schloss
Wir junge, motivierte Historiker und Historikerinnen aus der Stufe 12 des Hugo Ball Gymnasiums haben uns am 30. Januar auf eine Reise in die Vergangenheit begeben. Dafür haben wir das Hambacher Schloss in Neustadt an der Weinstraße besichtigt.
An einem kalten Montagmorgen gingen wir mit mehreren Kursen der MSS12 auf Exkursion ans Hambacher Schloss in der Nähe von Neustadt an der Weinstraße. Nach Neustadt und zurück fuhren wir mit dem Zug. Wegen der eisigen Kälte entschieden wir uns gegen eine Wanderung zum Schloss (abgesehen von Frau Geis, die unbedingt eine Abenteuerwanderung machen wollte) und fuhren stattdessen mit dem Bus. Schon beim Aufstieg zum Schloss offenbarte sich uns der gigantische Ausblick über die umliegende Landschaft. Oben angekommen (nach einem frostigen Aufstieg) wurden wir von zwei Tourguides empfangen, die uns über die Geschichte der Ruinenteile und der renovierten Teile des Schlosses informierten und uns anschließend auch im Schloss selbst umherführten. Wir erfuhren von den Besitzern und Besuchern des Schlosses und von den legendären Festen und Reden, die Meilensteine zu den Fortschritten unseres Landes beitrugen. Am Schluss konnte eine Ausstellung besichtigt werden, in der man auch selbst mitmachen kann (zum Beispiel kann man der Frage nachgehen, wie viel Europa in einem steckt).
Der Tag war letztendlich sehr interessant, informativ und hat sehr Spaß gemacht.
Hintergrund: Das Hambacher Fest
Vor fast 200 Jahren fand das sogenannte Hambacher Fest in Neustadt an der Weinstraße statt. Hierzu kamen im Mai 1832 bis zu 30.000 Menschen aus ganz Europa auf dem Hambacher Schlossberg zusammen, um gemeinsam für ein vereintes Deutschland, politische Grundrechte und ein verbundenes Europa einzutreten. Im Rahmen dieses Festes kamen wir zudem zu der heutigen Deutschlandflagge mit den Farben Schwarz-Rot-Gold. Die Flagge, die beim Hambacher Fest zum Schloss getragen wurde, kann man auch heute im Museum besichtigen.
Auch wenn die Organisatoren und Redner des Hambacher Festes im Nachhinein angeklagt und verhaftet wurden, gilt das Fest auch heute noch als wichtiges Ereignis in der deutschen Demokratie- und Nationalstaatsgeschichte.
Vormärz: Literatur wird politisch
Die politischen Unruhen im 19. Jahrhundert wurden natürlich auch in der Literatur dieser Zeit aufgegriffen. Die Autoren und Autorinnen kritisierten Machthaber und verlangten demokratische Rechte wie Meinungsfreiheit und Gleichberechtigung. Einer von ihnen war Heinrich Heine, dessen Werke zensiert wurden. Er ging ins Exil nach Paris, von wo aus er weiterhin literarisch aktiv war. Nach einer letzten Reise durch sein Heimatland Deutschland im Winter 1843 verfasste Heine das satirische Versepos „Deutschland. Ein Wintermärchen".
Auch einige Schülerinnen und Schüler des Deutsch-LKs haben sich literarisch ausprobiert und ihre eigene Version des deutschen Wintermärchens verfasst. Hier finden Sie einige Beispiele.
„schnell, komm! da vorn!"
eins, zwei, eins, zwei
ein fuß vor den anderen
nebel im kopf, nebel über der stadt
wer bist du? ich kenn' nur mich
nein, wer bin ich und was willst du?
eins, zwei, eins, zwei
da liegt ein mensch auf dem asphalt
man könnte... wer, ich? nein, du!
nein, welcher mensch? ich seh' nur mich
eins, zwei, eins, zwei
ein fuß neben den anderen
nebel im kopf, nebel über der stadt
nicht hell, nicht dunkel
nicht warm, nicht kalt
gestern starb ein mensch
welcher mensch? ich seh' nur asphalt
von grau zu schwarz,
von flüstern zu schweigen
ein fuß hinter den anderen-
was wolltest du mir zeigen?
(Emilia-Feline Krause)
Vielfalt findet man in Natur und Gemüt
Städte und Dörfer von Nord bis Süd.
Dennoch kein Ort für mich bestimmt
Und mir dein Gesetz die Luft wegnimmt.
Deutsches Volk singt deutsche Lieder,
Doch ich verspüre Fernweh wieder.
Das Gesetz nimmt uns kaum ernst,
Das tut uns wirklich weh im Herz.
Deutschland!
Wir sind nicht spontan
Hier läuft alles nach Plan
Na gut-Bis auf die deutsche Bahn Nichts geht über Birkenstockschuhe Bis auf die 10 Uhr Nachtruhe
Trotz Minusgrade an den Grill
Und danach Tatort mit Til
Zu Loben ist unsere Pünktlichkeit Denn sie ist uns so wertvoll unsere Zeit Alles geht ganz fix
Sogar das Essen im Thermomix
Corona vorbei jetzt folgt die Inflation, Gastarbeiter in Katar bekommen keinen Mindestlohn. Steigende Preise, Klimawandel und Bildungssystem, Die Lage in Russland wird immer mehr zum Problem.
Viele fragen sich, wann die ganzen Krisen aufhören? Anscheinend wird das Ganze zu unserem zukünftigen Leben dazugehören.
Doch führen wir kein Leben ohne Gewalt und ohne Flucht?
Oder hätte man sich besser eine andere Heimat ausgesucht?
Leben in Deutschland heißt Heimat und Freiheit, Hoffentlich nicht nur jetzt, sondern für die Ewigkeit!
16 Bundesländer geeinigt wie im Traume,
Eine Nation für alle Frau und Mann.
Freiheit, Gleichheit steht im Raume
nicht wie damals nur im freien Gesang.
Deutschland, unser geliebtes Land,
Doch in diesen Tagen finster,
die Seele schwer und müde,
die Herzen voller Sorge,
und die Zukunft unsicher.
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