Am Mittwoch, 03.05.2017, unternahmen der Leistungskurs Geschichte MSS 12 und der Leistungskurs Französisch MSS 11 eine Exkursion nach Verdun. Die Bildungsreise fand in Kooperation mit der Stiftung Demokratie Saarland (SDS) statt.

Während der zweistündigen Hinfahrt erarbeitete die Referentin der SDS, Frau Sauer, anhand eines Films und einer Begleitmappe den Charakter des Ersten Weltkrieges, dem ersten – mit den Mitteln der hochindustrialisierten Gesellschaft geführten – „totalen“ Krieg. Mehr als 17 Millionen Menschen fanden zwischen 1914 und 1918 den Tod, etwa 20 Millionen Menschen wurden verwundet. Synonym für den Stellungskrieg und die grausamen Materialschlachten ist die achtmonatige Schlacht von Verdun (Februar – Dezember 1916). Mehr als 700.000 Menschen fielen in der „Knochenmühle von Verdun“ den neuartigen Waffentechniken wie Granaten, Flammenwerfern, Giftgas und Maschinengewehren zum Opfer.

Nach einem kurzen Rundgang durch die Stadt Verdun besichtigten wir das Fort Douaumount. Die Befestigungsanlage war der größte Bau des äußeren französischen Fortgürtels vor Verdun und während der Schlacht besonders stark umkämpft. Es war erschreckend, die Situation der Soldaten vor Augen geführt zu bekommen. Als schier unerträglich empfanden wir auch die Vorstellung, welchen Lärm jeder einzelne Granateineinschlag in den verwinkelten Gängen verursacht haben musste und welche körperliche Belastung die Bedienung des Panzergeschosses gewesen sein muss.

Im Anschluss besuchten wir das neue Mémorial de Verdun. Das Museum wurde zwischen 2013 und 2016 renoviert und öffnete seine Pforten für den Publikumsverkehr wieder am 22. Februar 2016 zum 100. Jahrestag des Beginns der Schlacht von Verdun. Anhand von über 2.000 Exponaten, zahlreicher Fotos und umfangreicher Ton- und Filmdokumente bekamen wir einen erschreckend tiefen Einblick in die menschenunwürdigen Kampfhandlungen.

Weiter ging es danach zum Dorf Fleury-devant-Douaumont, das während der Kriegshandlungen komplett zerstört worden war. Heute sind nur noch vereinzelte Steine und Granattrichter aufzufinden. An die Gebäude erinnern nur noch Hinweistafeln. Fleury zählt zu den sogenannten „Villages détruits“, die nicht wiederaufgebaut wurden, da der ohnehin karge Boden rund um die Gemeinde durch Sprengstoffe, Munitionsreste, Giftgas und Leichen verseucht war.

Letzte Station unserer Exkursion war das Beinhaus von Douaumont („Ossuaire de Douaumont“). Dort werden in verschiedenen Kammern die Knochen von etwa 130.000 nicht identifizierten französischen und deutschen Soldaten aufbewahrt. Vor dem Beinhaus befindet sich ein großer französischer Soldatenfriedhof. Neben den 16.142 christlichen Gräbern gibt es auch ein Feld für muslimische Gefallene aus den damaligen Kolonien und jüdische Grabstätten.

Nach über sechs Stunden eindrucksvoller Besichtigung begaben wir uns gegen 16.00 Uhr auf den Heimweg.

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