Am Ende der vorletzten Schulwoche machten sich fünf Schüler des Hugo-Ball-Gymnasiums auf den Weg nach Daun, um mit 300 weiteren Schülern aus der Großregion acht Tage lang für einen guten Zweck Rad zu fahren.
Die erste Etappe von Daun nach Polsch war mit einer Länge von 85km zum gemütlichen Einrollen wie gemalt und auch das Wetter spielte mit. Selbst der kurze aber steile Anstieg nach Münstermaifeld stellte keine größere Schwierigkeit dar. Einzig Leos Gesicht war gezeichnet. Kurz nach Cochem musste er diese Etappe mit einem Defekt beenden und so konnte er nur tatenlos aus dem Besenwagen zusehen. Der guten Laune im Team schadete dies zum Glück jedoch nicht.
Der zweite Tag sollte ungleich anstrengender werden. Über die grüne Hölle des Nürburgrings und zwei weitere schwere Anstiege führte die Etappe über 130km von Polch nach Waxweiler. Über sechs Stunden lang quälten sich Schüler über den vielleicht härtesten Teilabschnitt der Tour. Einige von ihnen gelangten dabei an ihre Schmerzgrenze und auch darüber hinaus. Im Ziel jedoch wich die verkrampfte Anstrengung schnell einem zufriedene Grinsen. Unter Leitung von Jan und Felix wurde der Kontakt zu einer Gruppe aus Trier intensiviert. Dieses Bündnis wuchs bis zum Ende der Rundfahrt immer weiter an und gipfelte in gemeinsamen Ausflügen an den folgenden Etappenorten.
Der nächste Tag führte über knapp 90km von Waxweiler nach Bastogne, dem Austragungsort des berühmten Eintagesrennen Lüttich–Bastogne. Kaum in Belgien angekommen riss der Himmel auf und machte der Sonne Platz. Die Etappenankunft fiel mit den Feierlichkeiten zum belgischen Nationalfeiertag zusammen. Diese boten eine willkommene Abwechslung für unsere Schüler und gipfelten in einem halbstündigen Feuerwerk.
Die vierte Etappe führte uns von Bastogne zurück nach Neuerburg, wo wir glücklicher Weise einmal nicht Spagetti Bolognese sondern Gyros mit Pommes zu essen bekamen. Diese Initiative des Kochs führte am Ende zu tosendem Applaus. Vielen Dank noch einmal dafür. Freundlicher Weise stellten uns die Kollegen aus Neuerburg auch ihr schuleigenes Schwimmbad zur Verfügung, sodass für ausreichend Abkühlung gesorgt war.
Luxemburg war Zielort des Folgetags. Bei deutlich über 30° wurde am Stausee Echternach die Mittagspause eingelegt. Diese gipfelte in eine respektable Wasserschlacht, die eindeutig die Schüler gegen ihre Betreuer gewannen. Den Abend nutzten die Gruppen zur Erkundigung der Stadt Luxemburg. Bei sommerlichen Temperaturen beschlossen wir danach kurzer Hand unter freiem Himmel zu übernachten.
Von Luxemburg ging es über gut 110km nach Saarbrücken. Die Sporthochschule ist seit Jahren ein Highlight im Programm der Tour, denn hier gibt es oftmals das beste Essen. Aber auch ansonsten war Saarbrücken eine Reise wert. Auf den Sportstätten der Uni spielten wir mit der Gruppe aus Trier eine Runde Flag-Football und wieder einmal fand unsere Gruppe den besten Schlafplatz.
Der vorletzte Tag führte von Saarbrücken nach Birkenfeld. Alex hatte sich den Schlafsand noch gar nicht richtig aus den Augen gerieben, da hing er auch schon in einer gemeinen Steigung fest. Mit stoischer Gelassenheit und der Unterstützung von Manuel wurde aber auch diese gemeistert. In Birkenfeld wurde zu unserer großen Freude gegrillt. Das Abendprogramm fand im Schwimmbad statt, wo unsere Gruppe zunächst die Schwimmstaffel gewinnen konnte, und anschließend eine Band bis spät in den Abend spielte. Selbst der einsetzende Dauerregen konnte der Stimmung keinen Abriss tun.
Der letzte Tag führte nach Trier. Eigentlich als gemütliche Triumpf-Fahrt geplant, machte uns der strömende Regen im Hunsrück schwer zu schaffen. Glücklicherweise empfing uns in Föhren der Hauptsponsor der Tour mit einer riesigen Essens- und Getränkeauswahl und Livemusik. Dieser Empfang war sicherlich einer der schönsten der gesamten Tour. Von Föhren aus hieß es dann noch 25km Ehrenrunde bis nach Trier fahren. Und gemäß der Weisheit „in Trier scheint immer die Sonne“ hörte der Regen langsam auf. Schließlich fuhr das Feld unter den lauten Gesängen der Teilnehmer und dem Applaus der Eltern im Messepark ein.
Abschließend lässt sich festhalten, dass die Tour ein unvergessliches Erlebnis war und alle Teilnehmer erfahren konnte, wie der Fairplay-Gedanke aktiv gelebt werden kann.
Zahlreiche Fotos der Etappen gibt es unter: http://fairplaytour.de